Liebe Eltern,

Ihr Kind wurde von einer Zecke gestochen?  Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen für die jetzige Situation und das Verhalten bei weiteren Stichen zusammengefasst.

Was müssen Sie bei einem Zeckenstich tun?

  • Entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich, aber ohne Hast. Am besten geeignet sind spezielle Zeckenpinzetten oder Zeckenkarten. Falls Sie keine zur Hand haben, können Sie die Zecke auch mit den Fingernägeln entfernen.
  • Ziehen Sie die Zecke langsam aus der Haut heraus, ohne Drehen oder Vorbehandlung. Falls die Zecke bereits voll gesaugt ist, vermeiden Sie das Quetschen des Körpers.
  • Falls ein Rest des Stechapparates oder der Kopf in der Haut verbleiben, können Sie ihn versuchen mit einer sterilen Nadel zu entfernen. Sollte es mit einfachen Mitteln nicht gelingen den Stechapparat oder Kopf zu entfernen, wid dieser in der Haut belassen. Das Infektionsrisiko erhöht sich dadurch nicht!
  • Suchen Sie sorgfältig den Körper und vor allem auch den Kopf nach weiteren Zecken ab

 

Allgemeine Infos

Zecken können mehrere  Erreger übertragen:

  • Die FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis) kann durch Zecken beim Stechen übertragen werden. Einen wirksamen Schutz erreicht man durch eine Impfung. Da es keine Therapie gegen FSME gibt, ist es besonders wichtig, Infektionen von vorneherein zu verhindern. In der Ortenau, als Endemiegebiet, ist die FSME Impfung von den Gesundheitsbehörden empfohlen.
  • Desweiteren kann eine Borreliose durch Zecken übertragen werden. Gegen Borrelien gibt es keinen Impfschutz. Wenn die Zecke infiziert ist, werden statistisch gesehen fast bei jedem 3. Stich Borrelien übertragen. Aber -–nicht jede Zecke ist infiziert (bei uns sind es ca. 10%) und selbst eine Übertragung entspricht nicht automatisch einer Erkrankung. Nur ein Teil (<5%) der mit Borrelien infizierten Menschen erkrankt! Aus diesem Grund ist von einer vorbeugenden oralen Antibiotika-Therapie abzuraten. Das Übertragungsrisiko ist davon abhängig, wie rasch man die Zecke entfernt.

Eine Borrelioseerkrankung kann mit Antibiotika therapiert werden. Nach einem Stich sollten Sie die Umgebung der Einstichstelle etwa sechs Wochen lang beobachten. Eine anfängliche Rötung durch die Zeckenspeichelstoffe bildet sich innerhalb einiger Tage zurück. Tritt dann erneut eine Rötung auf oder vergrößert sich die anfängliche Rötung, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Eine Untersuchung der Zecke auf Borrelien ist nicht sinnvoll, da bei positivem Nachweis nicht sicher ist, ob die Borrelien überhaupt in die Haupt übertragen wurden und ob sie im Fall der Übertragung zu einer Erkrankung führen.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Ihr Praxisteam

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